21.12.2060
Ich habe mir mal einige dieser Texte von Bachs Oratorium durchgelesen und auch noch mal in der Bibel recherchiert.
In dem ersten Teil kommt folgender Satz vor: „Ach mein herzliebes Jesulein, mach dir ein rein sanft Bettelein, zu ruhn in meines Herzens Schrein, dass ich nimmer vergesse dein.“ Klingt im ersten Moment einfach nur kitschig, aber wenn ich versuche, das zu verstehen, heißt es für mich: Wir sollen Jesus in uns aufnehmen, in unserem Herzen, ihn bei uns tragen, die Erinnerung an ihn wachhalten. Und die Hirten machen genau DAS: Denn die laufen ja – nachdem die Engel ihnen von der Geburt Jesu berichtet haben – zur Krippe und singen ‚Gloria, Gloria!‘, sie jubeln vor Freude und verkünden anschließend die frohe Botschaft von der Geburt des Gottessohns. Also kann man die Hirten tatsächlich als die damaligen PR-Agenten bezeichnen!
Jetzt fragt man sich dennoch, WARUM die Hirten überhaupt so begeistert sind, WARUM ist die Geburt dieses Kindes so eine ‚frohe Botschaft‘. Auch hier habe ich eine Antwort im Oratoriumstext gefunden: Das Kind in der Krippe soll den Frieden auf Erden bringen, es wird als ‚Heiland‘ (hab ich nachgeschlagen: heißt so viel wie Helfer oder Retter) bezeichnet, als jemand, der alle Finsternis vertreibt – quasi ‚das Gute‘ in Person, die ‚das Böse‘ besiegt. Klar, davon wäre ich auch angetan. Es geht also um Hoffnung, Zuversicht und Verheißung – das Wort habe ich in der Bibel gelesen, fand ich echt schön! Das wird bei uns heute kaum noch verwendet. Scheint in der Bibel ein gängiger Begriff zu sein.